Südfrankreich
„Merci beaucoup“, bedanke ich mich beim Vermieter und nicke, den kalten Schlüssel in meiner linken Faust umklammert. Vorsichtig schließe ich die Tür des Apartments auf. Sie ist rot gestrichen, aus Holz und hängt schief in der Verankerung. Ich brauche Kraft, um sie aufzudrücken. Sonne fällt dahinter auf den weißen Holzboden, der leicht knarzt, während ich über ihn zu den Fenstern laufe, um mir die Aussicht anzusehen. Wir befinden uns direkt am Hafen, in einem vierten Stock ohne Aufzug. Ich seufze und drücke die leicht verwitterten, hellgrünen Fensterläden komplett zur Straße hin auf und betrachte die Stadt und den Trubel zu meinen Füßen. Was für ein schöner Flecken Erde. „Warum eigentlich Nizza?“, wurde ich vorher gefragt. Es hat keinen besonderen Grund. Mit dem Auto erreichbar, ohne wieder eine Fähre zu nehmen, eine Stadt, aber mit Strand vor der Tür, das beste aus beiden Welten. Und überwintern in Südfrankreich kam mir wie ein großartiger Plan vor. Es riecht nach Gras, Knoblauch und Räucherstäbchen, als ich das erste Mal durch die engen Straßen der Altstadt spaziere. „In der Altstadt wohnen nur Erasmus-Studenten, nachts ist es laut und überall dreckig, und es fällt kein Licht in die Wohnungen“, erzählt mir eine Frau, die