Marie Luise Ritter

... schreibt über die Liebe

Marie Luise Ritter ist freie Texterin und Autorin. Mit luiseliebt.de hat sie vor zehn Jahren einen Blog ins Leben gerufen, aus dessen Texten seitdem fünf Bücher entstanden sind: Über Dates, die Suche nach der Liebe, allein sein und alleine reisen & das Gefühl der Leichtigkeit.

Auf Instagram (@luiseliebt) nimmt sie ihre Leser:innen mit in ihren Alltag, auf ihre Reisen und zu immer wieder neuen Abenteuern. Vor kurzem hat sie sich einen großen Traum erfüllt und ist allein für ein paar Monate ans Meer gezogen.

KOLUMNE

Paris im September

September fühlt sich für mich jedes Jahr wieder nach Neuanfang an. Vielleicht wegen der Blätter, die Jahr für Jahr immer früher von den Bäumen schweben und nun schon im August unter meinen knirschenden Schritten landen. Vielleicht, weil das Ende des Sommers jedes Jahr wie ein Weckruf scheint, sich noch einmal neu auszurichten, in diesem Jahr, das nun auf der zweiten Hälfte liegt, und auch generell. Im September wird mir immer die Zerbrechlichkeit der Zeit bewusst, vor allem meiner eigenen, eine ganz grundsätzliche Vergänglichkeit, die in der Luft liegt. An diesem Morgen öffne ich wie an jedem Morgen in Paris eine der drei Balkontüren, die auf eine Straße mit typischen Hausmann-Fassaden rausgehen, die noch im Schatten liegt. Die Straße liegt fünf Stockwerke unter mir, ich höre sie aber auch so. Nicht einmal zum Sonntag ist es hier ruhig, eigentlich ist es das nie. In der Stadt liegt immer ein gewisser Lärmpegel, egal, wo ich bin. Ich würde gern behaupten, dass ich mich an ihn gewöhnt habe, aber dem ist nicht so. Barfuß trete ich raus auf den leicht erhöhten schmalen Balkon, zehn Meter lang und nicht einmal vierzig Zentimeter breit, es ist einer dieser Dinge in Paris, die von außen zwar

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Südfrankreich

„Merci beaucoup“, bedanke ich mich beim Vermieter und nicke, den kalten Schlüssel in meiner linken Faust umklammert. Vorsichtig schließe ich die Tür des Apartments auf. Sie ist rot gestrichen, aus Holz und hängt schief in der Verankerung. Ich brauche Kraft, um sie aufzudrücken. Sonne fällt dahinter auf den weißen Holzboden, der leicht knarzt, während ich über ihn zu den Fenstern laufe, um mir die Aussicht anzusehen. Wir befinden uns direkt am Hafen, in einem vierten Stock ohne Aufzug. Ich seufze und drücke die leicht verwitterten, hellgrünen Fensterläden komplett zur Straße hin auf und betrachte die Stadt und den Trubel zu meinen Füßen. Was für ein schöner Flecken Erde. „Warum eigentlich Nizza?“, wurde ich vorher gefragt. Es hat keinen besonderen Grund. Mit dem Auto erreichbar, ohne wieder eine Fähre zu nehmen, eine Stadt, aber mit Strand vor der Tür, das beste aus beiden Welten. Und überwintern in Südfrankreich kam mir wie ein großartiger Plan vor.   Es riecht nach Gras, Knoblauch und Räucherstäbchen, als ich das erste Mal durch die engen Straßen der Altstadt spaziere. „In der Altstadt wohnen nur Erasmus-Studenten, nachts ist es laut und überall dreckig, und es fällt kein Licht in die Wohnungen“, erzählt mir eine Frau, die

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Zeit, in sich zu kehren

Ich sitze gerade in Lissabon in einem Coffeeshop, während der Regen von den Markisen draußen in dicken Bindfäden herunterhängt. Die Farben der bunten Stadt sehen ein bisschen blasser aus als sonst, getaucht in diesiges Licht und damit auch eine gewisse Melancholie. Es ist Dezember. Nicht nur wettertechnisch die perfekte Zeit, um nach innen zu kehren, sich in warme Räume zurückzuziehen wie in das eigene Innere. Dafür war ich hergekommen. Denn irgendwie fühle ich mich gerade gar nicht so richtig “bei mir”, stelle ich hier fest. Ich bin nach Lissabon zum Schreiben geflogen aber komme in keinen richtigen Flow. Ich schließe kurz meine Augen, um dem Geklapper des Cafés, dem Geplapper der Menschen um mich herum, für einen Augenblick mental zu entfliehen. Wie erschafft man sich das, bei sich zu sein? Wie kommt man da wieder hin?   Zeit, inne zu halten und das vergangene Jahr zu reflektieren. Wenn ihr hier schon lange mitlest, wisst ihr von meinem Hang zu Silvester, Jahresanfängen und -rückblicken. Ich habe unzählige Jahre das jeweils vergangene Kalenderjahr mit einem langen Rückblick bedacht. Quasi zelebriert. Denn ich glaube fest daran, dass man Dinge nur anders machen und aus ihnen lernen kann, wenn man immer mal wieder inne

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Meine Bücher

Viele Menschen wünschen sich mehr Leichtigkeit und Gelassenheit im Leben, aber wie findet man die?

Sehr persönlich, schonungslos ehrlich und federleicht erzählt Marie Luise Ritter von großen und kleinen Herausforderungen und davon, wie sie an ihnen wuchs: von verwüsteten Wohnungen, zwischenmenschlichen Auseinandersetzungen und Unfällen mit einer zickigen Waschanlage. Natürlich gelingt es bei allem Frust nicht immer, gelassen zu bleiben. Doch mit der richtigen Einstellung kann man im Nachhinein die Dinge annehmen und zurück zur Leichtigkeit finden. Ein inspirierendes Buch für alle Lebenslagen!

Vom Unterschied zwischen Alleinsein und Einsamkeit

Fast alles, was wir zu zweit machen, können wir auch allein: die Welt bereisen, aufwendig kochen, frische Blumen kaufen. Warum fühlt es sich dann oft komisch an? Leben wir etwa nur für andere? Oder macht es unsere Erlebnisse wertvoller, wenn wir sie mit jemandem teilen können?

Marie Luise Ritter nimmt ihre Leser:innen mit an verlassene Strände und in belebte Straßen, erzählt von fernen Orten und einsamen Abenden in ihrer Wohnung. Und vom Glück, ganz bei sich selbst zu Hause zu sein. Dieses Buch ist ein Ausbruch aus gesellschaftlichen Rastern, ein großes »Ja« zu Mut und Eigenständigkeit.

»Natürlich, die besten Typen laufen einem an Kaffeetheken, auf Spaziergängen (Hund!) und vor allem dann, wenn man es nicht erwartet über den Weg – manchmal aber eben auch bei Tinder«

Vorsichtige Dating-Versuche, innige Freundschaften und die immer wiederkehrende Frage, was man in Dating-Apps eigentlich sucht — und ob man überhaupt etwas suchen sollte. Ein Buch übers Erwachsenwerden und Sich-Selbst-Finden in der Großstadt.

»Vom Nichts suchen und Alles finden« erzählt hoffnungsvoll vom Loslassen alter Ideen und festgesetzter Muster, vom Zulaufen auf neue Abenteuer. Und von der Liebe. Vor allem von der Liebe. 

Weil das Leben eine Reise ist, auf der man sich genauso gut verlieren wie wiederfinden kann. Weil die besten Dinge sich abseits des Weges ergeben, wenn man nicht mit ihnen rechnet. Süße Spontanbegegnungen, ein Sommer-Roadtrip mit dem Bulli durch Frankreich, die Bar voller Einheimischer auf Reisen …