Selbstständig sein war in den letzten Monaten nicht gerade leicht für mich – ich war nicht voll konzentriert, von Privatkram abgelenkt und mir hätte es an der einen oder anderen Stelle echt gut getan, einen festen Arbeitsplatz in einem Büro zu haben, statt im Homeoffice zu sein. Beides hat eben seine Vor- und Nachteile.
Aktuell bin ich gerade wieder richtig gut drin, teile meine Zeit gut auf und schaffe alles, was auf meinem Zettel steht. Deswegen gibt es heute einen Einblick in die To Dos meiner letzten Woche! Falls ihr euch also fragt, was ich eigentlich die ganze Woche so mache (außer Penny in meine Insta Story posten), gibt es hier die Antwort. Ich gehe aber vor allem auf die eher beruflichen und selbstständigen Aspekte ein, nicht unbedingt vollständig auf die privaten. :-)
MONTAG
//VIDEOS
Sonntag Abend oder Montag Morgen konzeptioniere ich immer meine Woche. Notiere die wichtigsten Aufgaben, was brennt, und was schön wäre, endlich anzugehen, sowie einige kreative Ideen. Da die Sonne so schön scheint, starte ich unfassbar unbeschwert in den Tag, beantworte zwischen 6 und 8 alle offenen Mails im Eingang und spaziere mit Penny 9 Uhr zur Post, um ein paar Pressesendungen abzuholen.
Zurück Zuhause drehe ich zwei Montags Videos – 26 Dinge, die ich in 26 Jahren gelernt habe (kam am Montag) und Werd bloß nicht erwachsen! (kommt heute). Ich starte recht früh und bin mit Konzeption, filmen, Drehdauer, Schnitt und Thumbnails der zwei Videos bis in den frühen Nachmittag beschäftigt. Außerdem fange ich nebenbei einen neuen Alltagsvlog an. In der Nachmittagssonne nehme ich mir (so lange die Videos rendern) 30 Minuten zum Lesen auf dem Balkon mit einem Buch von Paul Watzlawick, über Konstruktivismus und unsere Wirklichkeit und mache mir ein paar Notizen. Bisher trifft das Buch aber nicht meine Erwartungen und langweilt eher …
Danach folgt ebenso langweilige Büroarbeit. Abends veröffentliche ich die 26 Dinge, die ich gelernt habe und versuche immer in den zwei Stunden danach, online zu bleiben um Kommentare zu beantworten und direkt zu diskutieren.
Abends versuche ich mir außerdem klarzumachen, was am Tag schön war. Also.
Dankbar für: Sonne in Hamburg, lesen auf dem Balkon und sich das erste Mal mit Sonnencreme einschmieren, frische Blumen und neue Motivation, Gefühle von Leichtigkeit und Unbeschwertheit.
DIENSTAG
//BUSINESS & VIDEOS
Morgens habe ich das Gefühl, dass es kein so guter Tag wird wie der Montag – Gefühle von Schwere, Kopfschmerzen und Neuschnee. Als gegen 10 die Sonne rauskommt wechselt aber auch meine Laune drastisch. Auf einmal sind nur noch gute Gedanken in meinem Kopf. Wow, ich bin echt manipulierbar, haha.
Ich merke auf Instagram, dass Weltglückstag und Frühlingsanfang ist – hätte ich beides fast vergessen. Diesen Blogpost widme ich dem Thema. Dienstag mache ich sonst all die Dinge, die bei mir eigentlich immer auf den Montag fallen. Flexibilität, it is! Ich habe mir auf den Tag alle möglichen Business-Termine gelegt, hatte ein paar Gespräche und Telefonate, hatte eine Social Media Beratung über Skype und habe meine Buchhaltung und Papierkram gemacht.
Nachmittags habe ich noch zwei Videos gedreht – weil mir spontan eine Idee in den Kopf schoss, die ich “schnell” aufgenommen habe. Ich habe aber gemerkt, dass das Licht in meiner Wohnung vormittags weniger hart und daher besser zum Videodrehen ist … Fertig geschnitten habe ich sie nicht direkt, weil dafür an dem Tag keine Zeit mehr blieb.
Denke aufgrund des Glückstages und einer Facebook-Erinnerung an: 2013 und ’14 haben Regina und ich uns jeden Donnerstag vor der Oper getroffen – die ist in Hannover direkt überm Kröpcke, wo ich auf dem Weg zur Uni umsteigen musste und wo Regina gearbeitet hat. Wir sind beide eine halbe Stunde eher los und haben uns halb neun dort getroffen, bevor jeder seinen Tag anging. So ein winzig kleines aber schönes Ritual, wie wir zusammen einmal die Woche auf den Treppen der Oper in der Sonne gesessen haben und unsere Neuigkeiten ausgetauscht haben. Schöne Erinnerungen.
MITTWOCH
//BLOGARBEIT
Aktuell versuche ich mit Youtube-Videos, Blogposts und Beratungen ein bisschen vorzuarbeiten, um mir Zeit freizuschaufeln, mein zweites Buch so richtig anzufangen. Ich mache mir zwar oft während der Woche dafür Notizen, kann mich aber nie voll darauf konzentrieren, wenn noch etwas anderes im Nacken sitzt.
Deswegen habe ich für die nächsten zwei Monate einen bunten Contentplan zusammengestellt, für den ich gerade vorarbeite – zu Themen wie Fitness, Frühlingsoutfits, Haarpflege, Glück, Alleine Reisen und Buch-Empfehlungen zum Beispiel. An diesen Postings sitze ich den ganzen Mittwoch. Solche Tage machen mir unheimlich Spaß.
DONNERSTAG
//MÄH
Ein Tag, an dem es mir nicht so gut ging. Ich komme nicht aus dem Knick. Ich bin unfassbar müde und ausgelaugt. Ich merke wieder, wie sehr ich telefonieren hasse. Ich merke wieder, wie schwer es manche Tage ist, sich selbst zu motivieren, wenn es sonst keiner tut. Tage ohne Sonne ziehen Energie, statt Energie zu geben. Ja, auch solche Momente gibt es bei mir. Ich pendele den ganzen Tag zwischen E-Mails, Plänen, Ideen, Telefonaten und zukünftigen Terminen und Beratungen und kriege nichts so wirklich fertig.
An diesem Tag werden mir außerdem zwei bereits ausgemachte (und teils umgesetzte) Kooperationen abgesagt, weil ich interessierte bis kritische Nachfragen zum Kampagnengedanken gestellt habe. Ich dachte immer, das Influencer-Sein ist in Kommunikation mit Marken ein Gespräch auf Augenhöhe, und wenn ich Vorschläge habe beziehungsweise manches Vorgehen komplett abwegig ist, könnte ich das ansprechen. Nö. Für manche gilt scheinbar: Hauptsache du machst, was wir sagen, und bitte erst Recht keine Nachfragen oder Verbesserungsvorschläge, danke!
Direkt Stoff für einen Influencer Buch Teil 2 …
FREITAG
//TERMINE & VIDEOS
Eiskalte Luft strömt durch die offene Balkontür rein. Vogelzwitschern, in der Luft riecht es nach Frühling, Regen und Grillwetter, aber der Wind ist eisig und lässt mich meinen Lieblingsplatz auf dem Balkon schon nach drei Minuten und ein paar hastigen Nippen am nur noch lauwarmen Kaffee verlassen und schnell den Rückzug ins Innere antreten.
Den Morgen beginne ich mit einigen Terminen außer Haus, für die ich quer durch die Stadt muss und danach mit einigen neu ausgehandelten Kooperationen oder Konzepten wieder nach Hause komme, die ich dann ein paar Stunden lang nachbereite.
Nachmittags drehe ich zwei weitere Montagsvideos vor – das Video-Game läuft diese Woche richtig gut! Eh man die Themen ausgesucht hat, Kamera positioniert, Notizen gemacht, Ausleuchtung gecheckt hat und dann jeweils eine halbe Stunde bis Stunde vor der Kamera sitzt und redet, um dann die Speicherkarten neu zu sortieren oder formatieren und den nächsten Dreh vorzubereiten, vergeht seine Zeit. In der Dunkelheit habe ich dann abends geschnitten, und während des jeweils einstündigen Rendern und Exports der Dateien habe ich alle Arbeits To Dos fertiggestellt (Mails, Rechnungen, Angebote, Organisation der nächsten Woche) um in ein möglichst arbeitsfreies Wochenende zu gehen.
SAMSTAG
//ORDNUNG
Kennt ihr diese Kiste, in die man einfach alle möglichen neuen Briefe schmeißt? Die Schublade, in der man alles findet, die aber aussieht wie von einem Erdbeben durchgeschüttelt? Diese Dinge bin ich am Samstag Vormittag angegangen. Außerdem sind Wochenenden immer da, um Klarschiff in der Wohnung zu machen.
Abends sind wir tanzen gegangen – erst auf ein Billy Boy Presseevent im GAGA und danach noch ein bisschen weiter. Vorher haben wir die Playlist Tanzbärensongs angelegt – die macht ziemlich fröhlich:
SONNTAG
//BUCHPROJEKTE
Eine aufgeräumte Wohnung inspiriert mich immer sehr zum Lesen und Schreiben, dann bin ich so richtig konzentriert und fokussiert. Wenn die Klamotten, die Müslischalen von gestern meine Aufmerksamkeit zu sich ziehen, könnte ich niemals so befreit arbeiten. Um wirklich produktiv zu sein, muss alles vorher akribisch geputzt und aus meinem Blickfeld verschwunden sein, ich muss mich wohlfühlen, dann kann ich mich komplett in mein Thema fallen lassen und 100% geben.
So konnte ich Sonntags mit dem Lesen meiner aktuellen Bücher verbringen, habe parallel an meinen zwei Projekten geschrieben und gebrainstormt und mich mit einer Freundin auf einen Kaffee getroffen.
Außerdem plane ich einen weiteren Trip alleine dieses Jahr. Deswegen verbringe ich einige Stunden damit, mich durch Reiseberichte zu lesen, Travel Videos zu gucken und mich auf ein neues Ziel zu einigen … aktuell sind drei in meiner engeren Auswahl. Erzähle ich euch, wenn alles fix ist …
… das war ein kompakter Einblick in meine Arbeitswoche und Selbstständigkeit. :) Jede ist ganz anders, immer ein kleines Jonglieren zwischen den verschiedenen Aufgabenbereichen, neuen Ideen und alten Projekten.
Und am produktivsten ist man sowieso immer, wenn man glücklich und zufrieden ist mit dem, was man macht und wenn es einem für diese Sekunde des eigenen Lebens wirklich wichtig vorkommt. Das versuche ich zu beherzigen: Jede Minute mit etwas zu füllen, was mir wirklich wichtig erscheint – für meine Arbeit, für mich persönlich oder für meine Seele. So ist meine Woche eine bunte Mischung aus Dingen, die mir Spaß bereiten, Ausleben der eigenen Kreativität und Dingen, die gemacht werden müssen.
Franci says
<3 toller Post
Laura says
Danke für deinen neuen Post, Luise! <3 Ich finde es sehr interessant, wenn du über Selbständigkeit schreibst oder uns mehr über deinen Alltag erzählst. Und du hast gerade beide Themen berichtet, was ich sehr gerne gelesen habe. :) Ich wünsche dir eine sehr produktive neue Woche!
ju.niverse says
toll, dass du uns an dem Arbeitsalltag in der Selbstständigkeit teilhaben lässt und auch ehrlich zugibst wenn Produktivität, Motivation und Laune mal im Keller sind. Hat richtig Spaß gemacht zu lesen und mich irgendwie motiviert :)
Vanessa says
Liebe Luise,
ich bin einer der Menschen, die irgendwie nie Blogs lesen. Ich weiß gar nicht warum genau. Es ist interessant und informativ und auch visuell ansprechend, aber meistens sagen mir Videos mit tollen Aufnahmen viel mehr zu.
Die Themen Selbstständigkeit, Home Office und Motivation in der Selbstständigkeit finde ich aber unheimlich interessant. Das sind die Themen, die mich dann doch auf deinen Blog führen. Ich mache neben dem Studium 3 Jobs von zu Hause aus und versuche mich derzeit damit zu arrangieren, dass ich im Winter vor 8.30 nicht aufstehen kann und vor 11 am PC einfach nicht produktiv bin und mich deshalb nicht selbst haten, sondern vielmehr die Zeit besser nutzen sollte. Für mich, zum Aufräumen, für Sport, zum Kochen oder ähnliches. (Leider bin ich auch kein Nachtarbeiter…) Als sehr strukturierter, produktivitätsliebender und organisierter Mensch setzt es mir unheimlich zu, die richtige Struktur noch nicht gefunden zu haben.
Solche Einblicke in deinen Alltag inspirieren mich und geben mir neue Anstöße. Danke dafür!
Vanessa :)
Marie Luise Ritter says
Tausend Dank!! <3
Leni - featherlight.de says
ich liebe deine Beiträge! Das letzte Foto gefällt mir übrigens auch super gut – ich mag deine Figur!!
Marie Luise Ritter says
Die ist halt einfach an mir dran, ne? ;)
Ulrike says
Total interessant!
Würde mich freuen, wenn du bei meinem Blog vorbeigucken würdest:)
http://rikkeslife.blogspot.de/?m=1
Greta says
Was ein schöner Einblick 👍 Danke dir Luise
Jana says
Sehr schöner Post, Luise :) Ich finde das Thema Selbstständigkeit echt spannend und hoffe, dass ich auch mal so in meinem späteren Job aufgehen werden und das machen kann was ich liebe – wenn ich dann mal rausgefunden habe was genau dieses Etwas ist haha ;)
Melanie says
Sehr schöner Post! Finde vor allem als Blogger die Arbeit als Selbstständiger sehr interessant.
Ich arbeite in meinem Werkstudentenjob immer von zu Hause und muss sagen, das kann Fluch und Segen zugleich sein. Zum einen ist es praktisch, weil keine Zeit beim hin- und zurückfahren flöten geht, man hat alles bei sich. Manchmal wäre ich aber gerne auch einfach in einem separaten Zimmer/Ort wo ich nicht meinen ganzen Kram sehe. Ins Kaffee gehe ich auch eher nicht so gerne, weil ich auch oft mit meinen Kollegen telefoniere. Unter anderem deswegen habe ich große Zweifel ob Selbstständigkeit das richtige für mich ist.
Und dass in einer Aufgeräumten Wohnung alles so viel besser geht, kann ich absolut nachvollziehen! Ist bei mir auch immer so.
Fashionqueens Diary says
Ich finde es immer interessant zu sehen, wie andere Selbstständige ihren Arbeitsalltag so erleben. Und es stimmt total, dass man sich auch zwischendurch einfach mal bewusst werden sollte, wie viele gute Momente es an einem Tag gab. Oft sehen wir ja meist nur das Negative oder machen uns und unsere Arbeit kleiner als wir sind… Daher Danke für deinen schönen und inspirierenden Einblick :)
Arunika says
Sehr cool, einen Einblick in deinen Arbeitsalltag zu bekommen! :)
Liebe Grüße,
Arunika
Tiziana says
Liebe Luise,
ich fand dein “Tagebuch” wirklich sehr interessant. Ich selbst bin nicht selbstständig, aber ich bewundere alle, die es schaffen sich selbst so gut in den Arsch zu treten und auf Dauer so kreativ zu sein.
Finde es sehr schade, dass du wegen Nachfragen eine Kooperation verloren hast. So etwas gibt doch stark zum Nachdenken…finde aber gut, dass du dir treu bleibst und scheinbar nicht alles annehmen musst.
Wünsche dir weiterhin viel Erfolg und freue mich auf deinen Content :)
LG, Tiziana von honestlyps
Isabel says
super schöner Blogpost! Das Thema Selbstständigkeit interessiert mich total. Danke, dass du uns einen Einblick in deinen Alltag gibst.Wünsche dir ein tolles langes Osterwochenende :)
Alles Liebe, Isabel von Isabelciel.com
Lena says
Sehr schöner und interessanter Post, der mich wirklich motiviert hat, selbst produktiv zu werden und Dinge anzugehen.
Marie Luise Ritter says
Dankeschön :)))
Sina says
Hey,
bin gerade auf diesen Blogpost zur Selbständigkeit gestoßen und muss sagen du machst das, was ich mir wünsche. Und das machst du so gut, dass du mich richtig inspirierst es auch zu versuchen. Danke, für diesen Text!
Ich mag die Art wie du schreibst und liebe deine Bilder auf Instagram. Mach weiter so, ich wünsche dir das Beste liebe Luise! <3
Marie Luise Ritter says
dankeschön :)))