Werbung. // Als ich angefangen habe, zu laufen, bin ich 800 Meter gelaufen. Beim zweiten Lauf waren es zwei Kilometer. Beides habe ich von Anfang an mit Runtastic getrackt. Um zu sehen ob ich besser oder schneller werde, mehr schaffe. Als ich dann meine Runde um den Maschsee geschafft habe, habe ich versucht, bei jedem mal ein bisschen schneller zu sein. 7 Kilometer in 50:56, dann in 49:30, dann 48:36, dann 47:38, dann 46:08. Es hat mich angespornt, diese Zahlen auf meinem Display zu sehen. Bin nicht für das Gefühl gelaufen, sondern eher für die Zahl. Laufen als Möglichkeit, über mich selbst hinauszuwachsen. Das war meine Motivation. Und das war völlig okay so.
Weil es mich angetrieben hat, in die Laufsachen zu schlüpfen, das Haus zu verlassen und meine Runde an der frischen Luft zu drehen. Irgendwann habe ich die Tracking App immer noch angestellt, um grob einen Überblick zu haben, wie schnell ich jeweils laufe. Um mein Gefühl zu schulen, wie sich eine 6:00 Pace und wie sich eine 7:00 Pace anfühlen. Ohne hätte ich niemals einschätzen können, wie schnell ich gelaufen war, und nicht einmal wie lang, obwohl ich immer die gleiche Strecke um die Alster gelaufen bin. Das ist das gleiche mit Google Maps und Co: Wir orten uns, statt selbst uns umzusehen, wo es langgehen könnte, wir schauen auf den Tracker, statt unserer Intuition zu vertrauen, wie lang wir gelaufen sind.
MINDFULNESS RUNNING
In den 4,5 Jahren, die ich jetzt Funktionskleidung im Schrank und Laufschuhe neben der Tür stehen habe, hat sich meine Motivation zu laufen verändert. Ob ich eine Alsterrunde in 38 oder 58 Minuten absolviere, ist mir relativ egal. Manchmal halt so und manchmal so, manchmal ist mir nach Auspowern und konzentriert geradeaus starren und manchmal einfach nur nach lockerem Joggen und den Menschen zulächeln. Ich laufe nicht, um Rekorde zu brechen, sondern einfach nur um zu laufen. Auf meinen Körper zu hören musste ich erst lernen. Das gleiche gilt für Intuition, auf das eigene Bauchgefühl zu vertrauen. Alles erlernbar. OTTO x NIKE haben mich und Luise dazu aufgerufen, mehr Achtsamkeit in unsere Laufroutine zu integrieren.
Als ich 2014 mit laufen begonnen habe, war ich Studentin und wohnte in Hannover. Jetzt bin ich selbstständig und neu in Berlin. Ich bin auf keinen Fall mehr die Person, die ich damals war, und werde in vier Jahren nicht mehr die sein, die ich jetzt bin. Genauso werden sich meine Gründe fürs Laufen immer weiter verändern. Aber das ist das schöne daran: Dass man das Leben auf sich zukommen lassen kann, es einfach nimmt, wie es kommt, jeden Lauf mitnimmt, wie er reinpasst und einfach nur läuft, um des Laufens willen.
Mein roter Faden für die nächsten Monate laufen und vor allem, es auch im Herbst vor die Tür zu schaffen, ist das Entdecken meiner eigenen Stadt. Ich finde, das geht am besten laufend – und wie schön ist es, zu lernen, wo Prenzlauer Berg aufhört, und Pankow, Friedrichshain oder Mitte anfängt, wie ich am schnellsten von mir zum Brandenburger Tor und in den Tiergarten laufe. Einfach loslaufen und mal schauen, wo man ankommt. Mentaler Druck spielt für mich schon länger keine Rolle mehr: Es ist besser langsam voranzukommen oder auch mal einen Schritt zurückzumachen, als sich gar nicht zu bewegen. Meine innere Ruhe muss ich gerade wieder ein bisschen schulen.
MENTALE ÜBUNGEN BEIM LAUFEN
Den eigenen Körper, die Gedanken, Gefühle und Empfindungen beim Laufen intensiv wahrnehmen. Das geht am besten, wenn man das Handy Zuhause lässt, keine Musik hört, sich nicht mit Fitnesstrackern misst. Und sich innerlich ganz in Ruhe “abtastet”.
Wie geht es mir heute?
Wie fühlt es sich an, alle Gedanken an Alltagsprobleme loszulassen?
Wie klingen die Geräusche meiner Laufschuhe auf dem Asphalt oder Waldboden?
Wie trete ich auf, wie fühle sich meine Knie und Schultern an?
Wie tief kann ich einatmen und wie ruhig wieder ausatmen?
Wie langsam muss ich laufen, dass es sich mühelos anfühlt?
Welcher Kilometer ist der leichteste, welcher fällt mir am schwierigsten?
Wie fühlt es sich an, zwischendurch stehen zu bleiben?
Wie fühlt es sich an, zwischendurch nicht stehen zu bleiben?
Was sehe ich, während ich laufe, welche Farbe hat der Himmel heute, wie viele Menschen begegnen mir und kann ich sie anlächeln?
Wie schön ist die Welt, wenn man sie wahrnimmt?
Ich werde das die nächsten Wochen und Monate ausprobieren, als mein Projekt für den Herbst. Achtsam laufen gehen, Atemübungen testen, neue Routen rennen oder auch mal nur gehen, neue Wege finden, Gedanken loszulassen – und euch darüber updaten. Hier und auf Instagram. Macht ihr mit?
Mehr zu dem Thema Achtsamen Laufen findet ihr auch hier.
Marie says
Eine schöne Kooperation! An diesem Punkt bin ich vor einiger Zeit auch angekommen, nachdem ich mich mit Geschwindigkeiten und Strecken selbst gestresst habe. Jetzt höre ich manchmal weder Musik noch höre ich ein Hörbuch, ich laufe einfach und genieße das was um mich herum passiert. Viel Freude beim Laufen, liebe Grüße aus Köln! Marie