“20% des Kleiderschranks werden zu 80% der Zeit getragen.” Ups, schuldig. Warum? Na, weil wir eben Lieblingsteile haben, die immer klargehen. Weil es morgens stressig ist und die eine Kombi immer gut aussieht. Weil wir manchmal nichts mehr brauchen als schwarze Jeans und Pulli. Tagelang. Und weil der Großteil des Kleiderschrankes zwar modisch, wild und ausgefallen ist – aber für Büro, Schule oder Alltag trotzdem immer etwas ähnliches gut funktioniert.
Wir haben Lieblingsteile. Wie schön wäre ein Kleiderschrank nur mit ein paar Lieblingsteilen?
Zugegeben, als (Mode-) Blogger ist es irgendwie ein Widerspruch in sich, sich über so etwas Gedanken zu machen, und wenn ich meinen kompletten Kleiderschrank auf das Prinzip Mark Zuckerberg umstellte, würde ich nicht nur mich selbst langweilen, sondern auch keine Blogposts mehr schreiben können, zumindest keine bebilderten. Und dennoch, trotz meiner Arbeit hier, trotz der Instragam-OOTD-Welt, in der ich mich befinde, geistert dieses Thema immer wieder durch meinen Kopf. Letztlich ist mir das ungestresste Wohlfühlen in der echten Welt dann doch wichtiger als das abwechslungsreiche #ootd.
Eigentlich wäre es doch super einfach: Man überlege sich, was sein liebstes Wohlfühl-Outfit für jeden Anlass ist – und zack hat man die perfekte Capsule-Wardrobe. Arbeiten im Büro, Vorträge und Beratungen: lange weiße Bluse, schwarzer langer Blazer, Leder-Leggings, Boots. Arbeiten im Homeoffice: Kuschelpulli und Leggings. Freizeit: Boyfriend Jeans, Turnschuhe, Lederjacke. Sommer: gestreiftes Shirt, Jeans-Shorts, fertig. Und so weiter – Prinzip verstanden, right? Insgesamt kommen sicher nicht mehr als 30-40 Teile raus, die man wirklich “braucht”.
Wissen, was man will
Ein wichtiger Punkt auf dem Weg zu einer perfekten, minimalen Garderobe. Sich eingestehen, was einem steht, und was nicht. Überlegen, worauf man wirklich immer Lust hat, und worin man sich nur okay angezogen fühlt. Ich habe zum Beispiel genau eine Art Socken und Unterwäsche, eine Art T-Shirt, eine Art Blazer und so weiter, die ich wirklich wirklich gerne trage – alles andere trage ich nur so naja gerne. Und das Leben ist zu kurz für “naja gerne”, richtig?
Umzüge & Neujahr sind der perfekte Anlass
Zufällig fallen bei mir beide dieses Jahr aufeinander – ich ziehe an Silvester um. Und wie könnte man frischer ins neue Jahr starten – als quasi ohne Klamotten? Ich werde die nächsten drei Wochen genau damit beschäftigt sein und habe mich derweil schon einmal online umgesehen, denn ich habe zum Beispiel keine weiße Bluse, die den Stempel “Lieblingsteil” verdient. Sobald ich mit dem Umbauen meiner Garderobe fertig bin, gibt es dazu ein YouTube Lookbook, und so lange könnt ihr erst einmal mit mir hier stöbern! Auf den ersten Blick wäre das hier für mich der perfekt ausreichende Kleiderschrank:
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Malika says
Ich finde die Idee echt gut und bin gespannt, wie du sie umsetzt! Bin vorgestern aus Ghana wiedergekommen, guckte in meinen Kleiderschrank zu Hause und dachte “Okay, die Hälfte muss weg!”. Also steht bei mir nun auch gründlich ausmisten an :)
Ich glaube allerdings, dass man die Wildlederpumps nur einmal braucht, entweder in grau oder in schwarz.
Liebe Grüße und viel Erfolg!
Malika
Anastasia says
Luise, ich lese deinen Blog so gerne! Ich finde es schön zu sehen, wie du “erwachsener” wirst und obwohl ich etwas älter bin als du, habe ich oft den gleichen Gedanken. Ich bin auch völlig raus aus der Youtuber Zielgruppe, aber deine Videos gucke ich extrem gerne (selbst wenn sie 20 Minuten gehen). Ich würde gerne noch öfter von dir lesen!
Zu diesem Artikel: Tolles Thema, noch nie darüber nachgedacht, aber ich stimme dir zu. Ich werde meine Garderobe auch reviewen und nach gerne und nicht gerne sortieren.
Janett says
Die Auswahl deiner potentiellen Garderobe sieht wirklich toll aus! Einige Teile habe ich selbst in ähnlicher Form auch, da ich gedecktere Farben unglaublich schön finde und mich in knalligen Farben eher nicht unbedingt sehen kann.. beiger/rosa Pullover zu schwarzer Hose, dazu Sneaker – hammer!
Und ich geb dir Recht, wenn ich meinen Kleiderschrank betrachte. Die Klamotten in der zweiten Reihe bleiben fast immer liegen.. schade eigentlich.. wahrscheinlich sollte ich auch mal über Ausmisten nachdenken..
Marie Luise Ritter says
Unbedingt! Ich finde es befreiend, 20 statt 200 Optionen zu haben, morgens vor dem Spiegel. 20 minus das was gerade in der Wäsche ist … also meistens nur so 8 :D
Yasemin Altinay says
Hallo liebe Luise,
ich habe dieses Jahr auch so viel ausmisten können – trotzdem ist gefühlt noch die gleiche Menge an Klamotten da. Ich würde gerne viel weniger haben, doch dafür fehlen mir eigentlich Klamotten. Das hört sich widersprüchlich an, denn ich möchte zur Zeit nicht oder sehr wenig konsumieren. Minimalismus und Konsum gehört da irgendwie leider zuerst zusammen – total doof, aber wenn man es einmal gemacht hat, ist man hoffentlich zufrieden mit dem Endergebnis. Halte uns doch bitte auf dem Laufenden, wie es bei dir klappt. :)
Beste Grüße,
Yasemin
Tina says
Ich bin schon sehr auf das Video gespannt und wie dein Kleiderschrank nach deinem Umzug aussieht..Ich finde das Thema Minimalismus so spannend und habe mich dieses Jahr auch damit befasst und habe schon einiges entsorgt. Trotzdem habe ich immer noch viel zu viel. Vor allem meinen Schrank würde ich gerne noch radikaler ausmisten. Dummerweise habe ich schon öfters Teile ausrangiert, die ich dann eine Woche später schon vermisst habe – doof.
Aber ich bin auch der Meinung dass man nur Teile tragen sollte, in denen man sich zu 100% wohl fühlt. Wenn ich was trage, worin ich mich nicht wohl fühle, ist dann oft der halbe Tag im Eimer ;) Naja, ganz so schlimm vielleicht nicht, aber fast.
Carina says
Sehr interessanter Beitrag. Darüber habe ich in letzter Zeit auch oft nachgedacht und schon einen großen Teil meiner Klamotten ausgemistest, was sowieso nur im Schrank liegt. :) Das tut tatsächlich gut, finde ich.
Die Teile, die du rausgesucht hast, gefallen mir zum größten Teil auch.
Viel Erfolg beim Ausnisten und beim Umzug. :)
Kristina says
Bei mir kamen früher nur komplett bunte Teile in den Kleiderschrank, mittlerweile hat sich das etwas gewandelt und ich kaufe oft eher schlichtere Outfits. Ausmisten tu ich sehr oft (wahrscheinlich schon fast zu oft!) und es tut so gut! :)
Johanna says
Ich finde du hast so recht mit deinem Satzdas Leben ist zu kurz für naja gerne. Ich erwische mich auch immer wieder dabei wie ich die selben Teile aus meinem Kleiderschrank hole in denen ich mich wohlfühle.. :-)
GLG
Johanna
Nadine says
Deine Texte sind immer so toll geschrieben, deine Fotos wunderschön. Und ja… du hast recht. Vieles was im Schrank liegt wird viel zu selten ausgetragen? Es muss schnell gehen und man nimmt das “Altbewährte”, dass was gut zu kombinieren ist und auch noch gemütlich ist. Wie oft habe ich schon Klamotten gekauft, die im Geschäft wirklich toll aussahen ich mich aber schon im Geschäft gefragt habe: “Brauche ich das wirklich oder ist es so eine Eintagsfliege, die man einmal anzieht und dann doch bemerkt, dass sie dann zu unbequem oder zu auffällig für den Alltag ist und jeder denkt…mmmh hatte sie das nicht letztens schon an? Ich habe gelernt und somit kaufe ich nie mehr Kleidung, wo ich mir schon im Geschäft unsicher bin. Weniger ist manchmal mehr und so beende ich meinen Kommentar. Liebste Grüße nadine
Glori says
ich halte auch mehr von einem schlichten, nicht zu vollen Kleiderschrank, in dem man jedes Teil gerne anzieht und so ziemlich alles miteinander kombinieren kann! :)
Liebe Grüße
https://drumunddran.wordpress.com/2016/12/17/gift-guide/