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Ich war als Kind immer mit meiner Mutter beim Blutspenden – sie ging aller drei Monate bei uns in der örtlichen Grundschule, und ich liebte es da – es gab immer jede Menge Obst und Süßigkeiten am Tisch, an dem ich wartete und naschte, bis Mama fertig war. Das erste Mal selbst Blut zu spenden versuchte ich dann mit 18 – das letzte Schuljahr und eine Blutspendeaktion in meiner Schule, und wurde direkt weggeschickt. Zu schwacher Blutdruck, zu schlechte rote Blutkörperchenwerte.
Nicht jeder darf Blut spenden – und das ist natürlich auch richtig so. Man muss gesund sein, passende Blutwerte haben, und eine Blutspende kreislauftechnisch verkraften können. Dann hatte ich es noch 1-2 Mal versucht, mich damit abgefunden, dass ich mit meinem Hämoglobinwert halt nicht in Frage komme und das Thema Blutspenden auch großteils vergessen.
Bis mich das DRK mit einer guten Kampagne wieder daran erinnert hat, wie wichtig Blutspenden doch eigentlich sind – “Erst wenns fehlt, fällts auf.” Erst wenn man selbst welches braucht, bemerkt man, dass man eigentlich auch selbst hätte Blut spenden gehen und anderen helfen können.
Jeder 3. Mensch benötigt in seinem Leben Blut – aber nur 3 % der Menschen gehen Blut spenden. Von 2010 auf 2016 ist die Zahl der Blutspender um 28% zurück gegangen. Höchste Zeit, das zu ändern.
Eine Blutspende läuft so ab
- Ausfüllen des detaillierten Fragebogens – unter anderem zu den letzten Reisen, eingenommenen Medikamenten, chronischen Krankheiten, letzten OP’s und Co.
- Bestimmung des Hämoglobin-Werts durch einen Pieks in den Finger
- Arztgespräch und Blutdruck messen
- Blutspende – Dauer ungefähr 6 Minuten
- Essen & Trinken – mindestens 30 Minuten nach der Blutspende sollte man nicht am Straßenverkehr teilnehmen, in Ruhe sitzen bleiben, und essen und trinken
Vor der Blutspende habe ich darauf geachtet, ausreichend zu essen und zu trinken, vor allem, da es an dem Tag 28 Grad waren. Zum Frühstück in Heiligendamm morgens pochiertes Ei auf Toast, Obst, Kombuchasaft, Kaffee, Tee, Smoothiebowl mit Nüssen und eine Waffel. Im Laufe des Tages dann zwei Liter Wasser, zwei Bananen, eine Tüte Nüsse, ein großer Salat mit Nudeln. Direkt vor der Blutspende Schoki und Cola.
Mein Hämoglobin-Wert war 14 – bei Frauen muss er zwischen 12 und 16 liegen. Also ein absolut perfekter Eisenwert. Ich habe mich mega drüber gefreut, wenn man meinen bisherigen Struggle mit meinem Eisenwert bedenkt, und bin schnell zur Ärztin reingeschlüpft. Wie cool ist es, gesund genug zu sein, anderen mit seinem Blut helfen zu können?
Bei Ausland im Fragebogen in den letzten 6 Monaten notierte ich: Portugal, Schottland, Marokko, Spanien, Dänemark. Afrika, Asien, Amerika, sogar Teile von Spanien: Überall gibt es kritische Gebiete, die abgeklärt werden müssen. Oft ist auch die Länge des Aufenthaltes entscheidend. Dafür spricht die Ärztin die Urlaube genau durch und schlägt passend in dicken Wälzern die betroffenen Gebiete nach.
Mein Blutdruck war bei 100/80 und damit sehr niedrig – sie befragte mich, ob ich öfter Kreislauf habe (jaa, schon) und empfahl mir, lieber 60 statt 30 Minuten danach sitzen zu bleiben und zu beobachten, wie gut ich das Ganze vertrage. Eine Minute später lag ich schon auf der Blutspendeliege und durfte ein bisschen was von meinem Blut abgeben. Dabei wird nichts rausgezogen oder ähnliches – durch die Nadel läuft das Blut ab, was in der Zeit eh durch den Körper gepumpt wird. Ich habe kein Problem mit Nadeln und fand das Ganze sehr faszinierend. 6 Minuten später war mein Beutel schon voll, ich am Essenstisch und habe mich anschließend eine Stunde nett mit einer Followerin unterhalten. Kreislaufprobleme hatte ich übrigens gar keine, mir ging es komplett gut.
Lisa says
Ein toller Beitrag von dir!
Markus Dornseifer says
Hallo,
ich habe seit meinem 18. Lebensjahr insgesamt 88 Blutspenden getätigt und finde es sehr gut, dass junge Menschen “nachrücken”.
Noch besser ist es, wenn sich Vorbilder “outen” – so wie Sie, Luise. Ich kann nur hoffen, dass Ihre “Fans” sich ein Beispiel nehmen und unter http://www.spenderservice.net Informationen zum nächsten Termin in ihrer Nähe einholen, hingehen und “es machen”.
LG Markus Dornseifer
Laura says
Ein toller Beitrag!
Ich selbst war vor 3 1/2 Jahren das letzte Mal Blutspenden. Sollte ich unbedingt mal wieder tun.
Hatte leider auch nicht so gute Erfahrungen gemacht. Beim ersten Mal bin ich nach dem Spenden umgekippt. Und beim zweiten Mal konnte ich tatsächlich nicht spenden, da mir der eine Arm komplett zerstochen wurde und da wollte ich den zweiten Arm nicht auch noch hinhalten. Tja, aber alle guten Dinge sind ja drei. Ich werde gleich mal schauen, wann man bei uns in der Nähe wieder spenden kann.
Danke für der Beitrag. Du hast mir das Blutspenden nochmal in den Kopf gerufen :)
Liebe Grüße,
Laura
Marie says
Liebe Luise, ich wollte “schon immer mal Blutspenden”. Vor 2 Wochen hat ein Schock auf der Arbeit mich irgendwie wachgerüttelt, ich habe die halbe Nacht eine Bucketlist geschrieben. Letzte Woche war ich bei der Blutspende, der erste Punkt meiner Liste. Es ging schnell, tat nicht weh und ich werde wiederkommen.
Sei lieb gegrüßt!
Marie Luise Ritter says
Wow, mega cool!!!! Was steht noch auf deiner Liste?